Haus verkaufen im Alter: Wann und wie ist sinnvoll?

Hausverkauf im Alter

Es ist eine Frage, die man sich nicht gerne stellt: Passen mein Alter und meine Lebenssituation noch zu meinem Haus? Möglicherweise befürchten Sie, diese Frage mit einem “nein” beantworten zu müssen. Doch bevor Sie sich nun Sorgen machen oder das Thema vor sich her schieben, klären wir, was wirklich für einen Hausverkauf spricht und wie Sie vorgehen.

Ist Alter wirklich Ihr Verkaufsgrund? Und falls ja: Was ist speziell zu beachten?

Die vier häufigsten Gründe für einen Immobilienverkauf im Alter

  • Bessere Gesundheit durch Sicherheit: Wenn Sie sich im Zuhause nicht mehr sicher fühlen, weil sie täglich mehrmals die Treppe hoch und runter müssen, steht die Gesundheit auf dem Spiel.
  • Mehr Lebensqualität: Das kann eine belebte Umgebung mit vielen Möglichkeiten für ein aktives Sozialleben sein. Lebensqualität ist jedoch für jeden etwas Anderes. Für Sie ist das vielleicht ein pflegeleichter Sitzplatz mit Sonnenschein, statt einem aufwändigen Garten. Zudem kann auch ein zu grosses Haus eine Belastung sein, weil es entsprechende Pflege braucht und die laufenden Kosten höher sind als bei einer kleineren Immobilie. Deswegen kommt oft auch ein altersgerechter Umbau im bestehenden grossen Haus nicht infrage. Der Ballast muss einfach weg.
  • Näher bei der Familie: schnellere Hilfe von nahestehenden Personen und kleinere Hürde für Besuche und gemeinsame Aktivitäten.
  • Mehr professionelle Hilfe nötig: Wenn ein täglicher Besuch der Spitex-Fachkräfte nicht mehr ausreicht, könnte ein Übertritt ins Altersheim der nächste logische Schritt sein. Der damit verbundene Hausverkauf kann auch dazu beitragen, die Kosten für Aufenthalt und Pflege zu decken.

 

Was ist beim Hausverkauf im Alter zu beachten?

Vielleicht sind Sie nun zum Schluss gekommen, dass der Hausverkauf ansteht, vielleicht war es Ihnen auch bereits klar, dass Sie verkaufen wollen - oder müssen. Die grosse offene Frage: Wie gehe ich vor beim Hausverkauf im Alter? 

1. Seien Sie mit der Organisation lieber früh dran als knapp

Insbesondere, wenn es Ihnen schwer fällt, den Schritt des Verkaufs zu machen, ist es sinnvoll, früh zu beginnen. Denn sonst riskieren Sie, in eine Situation zu kommen, die geprägt ist von Unsicherheit. Vermutlich das Letzte, was Sie wollen.

Frühzeitig dran zu sein, bedeutet nicht, früher zu verkaufen als nötig. Sondern es bedeutet, informiert und vorbereitet zu sein - physisch und mental - für wenn die Zeit da ist.

2. Treffen Sie - wenn sinnvoll - Vorbereitungen am Haus

Fragen Sie sich sich vor dem Verkauf: Sind Sanierungs- oder Renovationsarbeiten nötig? Sanierungen und Renovationen können einen Einfluss darauf haben, wie einfach Sie einen Käufer finden und darauf, wie hoch der Preis ist, zu dem Sie verkaufen können. Jedoch zahlen sich die Investitionen in Sanierungen und Renovationen selten 1:1 aus. Deshalb könnte die Antwort auf die Anfangsfrage auch lauten: Ja, es ist nötig, aber der neue Besitzer soll die Art der Renovation selbst bestimmen können, ich von meiner Seite erspar mir diesen Aufwand. Sprechen Sie auf jeden Fall mit Ihrem Immobilienmakler darüber, um hier die richtige Entscheidung zu treffen. 

Lesen Sie auch unseren Artikel über wertvermehrende und werterhaltende Investitionen

3. Treffen Sie Vorbereitungen, die Ihr persönliches Leben betreffen

Wissen Sie bereits, wo Sie nach dem Verkauf wohnen werden? Betrifft der Verkauf nur Ihre Zweitwohnung, von deren Pflege Sie sich “befreien” wollen? Dann erübrigt sich diese Frage. Häufiger wird es jedoch der Fall sein, dass Sie ein neues Eigenheim für danach brauchen. Fragen Sie sich:

  • Wird es eine Mietwohnung, deren Finanzierung keine Hürden hat und keine Vorbereitung braucht?
  • Wird es eine Eigentumswohnung im Parterre, für die Sie eine neue Hypothek oder eine Übergangsfinanzierung brauchen?
  • Oder wird es ein Zimmer in einem Alterszentrum?

Dies sind grosse Fragen, die oft Ängste auslösen. Und es sind Fragen, die wiederum weitere Unsicherheiten hervorrufen:

Bleiben Sie mit diesen essentiellen Fragen nicht allein, sondern holen Sie sich beratende Unterstützung beispielsweise bei einem Makler. In jedem Fall ist es absolut zentral, dass Sie die passende Wohnform für sich finden, um auch im Rentenalter zufrieden und gemäss Ihren Bedürfnissen wohnen können.

4. Organisieren Sie die Finanzierung Ihrer neuen Wohnsituation

Wenn Sie Ihr Haus oder ihre Eigentumswohnung verkaufen, um anderes Wohneigentum zu kaufen, müssen Sie das finanzieren können. Die Bank achtet dabei in erster Linie auf die finanzielle Tragbarkeit. Jedoch ist die Problematik, welche beim gleichzeitigen Verkaufen und Kaufen auftritt folgende:

Die finanziellen Mittel für die neue Immobilie stecken noch in der Hypothek von Ihrem jetzigen Eigenheim. Für eine zweite Hypothek reichen die Eigenmittel nicht. Einerseits sind bei den meisten Schweizerinnen und Schweizern zu wenig flüssige Mittel verfügbar. Andererseits ist kein ausreichendes jährliches Einkommen vorhanden - dieses ist ja ab dem Rentenalter eine monatliche Rente, die in der Regel tiefer ist, als das Einkommen aus früheren Zeiten. So sind Eigentümer meistens gezwungen, zuerst zu verkaufen, bevor sie wieder kaufen können. Aber Sie wollen ja einen fliessenden Übergang und nicht eine temporäre Mietwohnung suchen, bis ihr Haus verkauft wird und Sie die nötigen Mittel haben.

Deshalb unterstützen Sie Banken in solchen Situationen mit Zwischenfinanzierungen. Sie vergeben temporäre Kredite respektive Darlehen von bis zu 80 Prozent des Werts Ihrer bestehenden Liegenschaft. Das Geld aus der Zwischenfinanzierung ist dann als Eigenmittel für das neue Zuhause verfügbar – bis das Alte verkauft ist. Sie können sich also durch die Zwischenfinanzierung die 20 Prozent Eigenmittel, welche Sie sonst selbst für die neue Immobilie aufbringen müssten, über die Aufstockung Ihrer bestehenden Hypothek beschaffen. So müssen Sie nicht aus finanziellen Gründen auf neues Wohneigentum verzichten. 

5. Fragen Sie zuerst innerhalb der Familie nach Kaufinteressenten

Vielleicht fällt es Ihnen leichter, sich von Ihrem Haus zu verabschieden, wenn Sie wissen, dass es weiterhin im familiären Umfeld bleibt. Wenn Sie das Haus in der Familie behalten wollen, kann dies einerseits durch eine Schenkung des Hauses geschehen. Jedoch kann es aus finanzieller Sicht sehr gut sein, dass Sie den Erlös für Ihre Gesundheit und das Leben im Alter benötigen und deshalb verkaufen müssen. Je nach Situation gehen Sie direkt mit dieser Möglichkeit auf Ihre Kinder  - oder auch Geschwister - zu. Vielleicht besteht auch ein Vorkaufsrecht bei Ihren Kindern, das diese geltend machen, sobald Sie den Verkauf des Hauses ankündigen.

Beim Verkauf an die eigenen Kinder ist jedoch besondere Vorsicht geboten, denn es sind mehrere Rechtsbereiche betroffen: Vom Güterrecht, zum Erbrecht bis hin zum Steuerrecht und mehr. Unvollständige rechtliche Abklärungen sind deshalb ausserdem im familiären Umfeld besonders heikel, weil es im Falle von Streitigkeiten gute Beziehungen belasten kann. Dafür sind die potenziellen Käufer schnell und auf kurzem Wege gefunden.

Falls sich die Kinder nicht für den Kauf des Elternhauses interessieren, können diese allenfalls trotzdem mit Kontakten von potenziellen Käufern helfen. Oder: Sie gehen den klassischen Weg und holen sich bei einem Makler die notwendige Unterstützung in der Vermarktung der Immobilie. 

6. Lassen Sie sich von Ihrer Familie unterstützen

Je nach Alter und mentalem Gesundheitszustand ist es wichtig und sinnvoll, dass Sie von Ihren Kindern, Geschwistern oder anderen nahestehenden Personen Unterstützung erhalten. Insbesondere beim Sammeln aller wichtiger Informationen, der Suche nach einem professionellen Berater oder der Klärung von Grundsatzfragen wie der nach dem neuen Wohnort braucht es keine Verkaufserfahrung. Da können Familienmitglieder gut helfen, müssen jedoch Empathie und Geduld mitbringen, weil es für die betroffene Person in der Regel ein schwieriger und grosser Schritt ist - vor allem emotional. Bei Fragen, die sich um den finanziellen Teil drehen, sollte früh ein Finanzplaner oder eine Bank eingebunden werden.

Wenn die Option des familieninternen Verkaufs oder des Vererbens im Raum steht, ist die grösste Hilfe, die Kinder & Co. anbieten können eine gemeinsame Absprache, bei der es um die Erwartungen geht. Manchmal wollen oder können die Kinder das Haus gar nicht übernehmen. Und gleichzeitig erwarten die Eltern, dass das Haus im Besitz der Familie bleibt. Oft sind es Annahmen, die im Raum stehen und dringend besprochen werden müssen, um Missverständnisse und schlechte Stimmung zu vermeiden. Und das beste daran: Eine Absprache kann die Entscheidung erleichtern, ob der Verkauf innerhalb oder ausserhalb der Familie sein soll. 

7. Holen Sie Experten dazu

Bei vielen Fragen rund um den Verkauf von Wohneigentum ist das nahe Umfeld mit seinem Latein schnell am Ende. Dann sind Erfahrung und Expertise von Immobilienmaklern, Banken und allenfalls auch Behörden oder Juristen nötig. Auch - oder gerade wenn - Sie früh dran sind, ist eine Auslegeordnung der Möglichkeiten und die dazugehörigen Abklärungen im finanziellen und rechtlichen Bereich wichtig. 

AgentSelly als Makler hat mit der Valiant Bank einen Finanzpartner, der bei allen Finanzierungsfragen kompetent und individuell unterstützt. AgentSelly bietet auch Hilfe im Umgang mit Behörden und bezieht bei rechtlichen Fragen die richtigen Fachpersonen mit ein. Ausserdem ist in der Zusammenarbeit mit Experten wie AgentSelly jederzeit klar, was der nächste Schritt ist, ohne dass damit Druck auf den Verkäufer ausgeübt wird, um vorwärts zu machen.

Nehmen Sie mit uns Kontakt auf, damit über Ihre individuelle Situation beim Hausverkauf sprechen können. 

Jetzt Termin buchen

 

© 2024 AgentSelly