Wie Sie Ihr Immobilienprojekt meistern

Immobilienprojekt

Immobilienexperten kennen Häuser und Wohnungen vom Boden, bis zum Dach, und bis ins letzte Detail genau. Dies setzt der Beruf voraus damit alle Fragen der Kundschaft fachgerecht beantwortet werden können. Da man nie ausgelernt hat und wir am Puls der Zeit bleiben, bilden wir uns bei AgentSelly stets weiter.

Unsere Transaktionsberaterin Sara Meyer bildet sich bei einem CAS in Immobilienökonomie weiter und drückt seit März an der ZHAW in Zürich wieder die Schulbank. Heute nimmt sie uns mit ins Klassenzimmer und berichtet über ihre Vorlesung im Fach Development und Projektmanagement.

 

Bestandesimmobilie oder Neubau?

Eine Immobilie zu erwerben, sei es ein Haus oder eine Wohnung, ist für viele Schweizer:innen ein Traum. Oft werden Bestandesimmobilien gekauft, die entweder so im aktuellen Zustand weiterhin bewohnt werden oder die nach Wünschen der neuen Eigentümer noch etwas umbaut werden.  

Es lohnt sich, bestehende Immobilien mit viel Kreativität zu betrachten und das Potential zu erkennen. Denn oft können neue Eigentümer mit wenigen Feinschliffen aus einer alten Wohnung wieder ein tolles Zuhause herrichten. Besuchen Sie unseren Immobilien Marktplatz - vielleicht ist ja Ihre passende Immobilie bereits ausgeschrieben?

Wenn Sie unschlüssig sind, ob sich eine Investition in eine Bestandesimmobilie lohnt, empfehlen wir Ihnen gerne unseren Artikel rund um wertvermehrende und werterhaltende Investitionen.

Das Non-Plus-Ultra ist für Viele natürlich, wenn man die eigene Immobilie von Grund auf individuell planen und schlussendlich bauen kann. Dies ist jedoch eine kostspielige und vor allem auch zeitintensive Angelegenheit, die gut durchdacht sein muss. Ansonsten kann es ein sehr steiniger Weg werden.  

Was Sie bei einer Sanierung beachten sollten

Alles in allem benötigt jede Sanierung – sei dies vom Küchenumbau bis zum Umbau eines Mehrfamilienhauses – eine gute Vorbereitung und Planung. Dabei sollten Sie sich gewissen Schlüsselfaktoren bewusst sein:

Tipp 1: Halten Sie sich Ihr Ziel vor Augen

Bevor Sie viel Energie, Geld und Zeit in Ihre Immobilie investieren, sollten Sie sich nochmals Gedanken zu Ihren Zielen machen. Wünschen Sie sich eine bessere Rendite? Möchten Sie ökologischer und nachhaltiger wohnen? Möchten Sie den Wohnkomfort steigern? Alles gute Ziele, welche ausschlaggebend für die Projektgestaltung sind.

Tipp 2: Tragweite Ihres Immobilienprojekts

Damit Sie sich nicht übernehmen und im Zeit- und Budgetrahmen bleiben können, sollten Sie sich zuallererst über die Tragweite Ihres angedachten Projektes informieren. Denn vermeintlich einfache Sanierungen können schnell komplex werden, wenn z.B. bei einer Badezimmersanierung neue Lüftungsanschlüsse oder Leitungen gezogen werden müssen. 

Tipp 3: Klären Sie die Rahmenbedingungen ab

Holen Sie sich Unterstützung bei Experten und informieren Sie sich umfassend über die technischen, finanziellen sowie rechtlichen Bedingungen.

Tipp 4: Werden Sie sich insbesondere der notwendigen Zeit bewusst

Von der Abklärung der Möglichkeiten und Rahmenbedingungen, bis zur abgeschlossenen Sanierung ziehen meist mehrere Monate ins Land. Daher sollten Sie dem Faktor Zeit grosse Beachtung schenken. Aus finanzieller Sicht benötigen Sie allenfalls Zeit, um die Finanzierung sicherzustellen. Aber auch aus rein organisatorischer Sicht, ist Zeit ein wichtiges Kriterium, wenn es zum Beispiel darum geht verschiedene Handwerker zu einem gegebenen Zeitpunkt einzuplanen. In den letzten Jahren stieg die Komplexität in der Planung zudem noch aufgrund von Ressourcenknappheit bei verschiedenen Baumaterialien.

Tipp 5: Holen Sie sich Hilfe, wenn interdisziplinäre Arbeiten anstehen

Bei Sanierungen werden oft verschiedene Berufsgruppen ins Projekt miteinbezogen. Bei der Auswahl von geeigneten Handwerkern, sowie bei der Planung der einzelnen Massnahmen kann Sie ein Experte stark entlasten. Holen Sie sich also unbedingt Unterstützung, wenn das Projekt zu gross oder komplex wird.

Wie Sie Ihre Sanierung oder Neugestaltung selber meistern können

Wenn Sie sich dazu entscheiden, die Arbeiten an Ihrer Immobilie selber zu planen und zu überwachen, hilft die Anwendung von klassischen Projektmanagement Prozessen bei vielen Aufgaben. Die Relevanz von gutem Projektmanagement zeigt sich auch bei grossen Bauunternehmen. Diese haben meist eigene Leitlinien von der Planung bis zur Umsetzung. Diese individuell definierten Entwicklungsphasen leiten sich jedoch oft von der SIA-Norm 112 ab, die in verschiedene Teilbereiche aufgeteilt ist. Dementsprechend kann Ihnen diese öffentlich zugängliche Norm als Gedankenstütze und Ausgangspunkt für Ihr Projekt dienen. Natürlich ist es zu empfehlen, bei einem grossen Umbau einen Architekten oder Bauleiter hinzuzuziehen, nichtsdestotrotz möchten wir Ihnen gerne einen kurzen Einblick in die Phasen des Projektmanagements anhand der SIA-Norm 112 geben: 

  1. Strategische Planung: Formulieren Sie Ihre Bedürfnisse und definieren Sie eine Lösungsstrategie.
  2. Vorstudie: Erarbeiten Sie Machbarkeitsstudien sowie eine genauere Projektdefinition. Bei grösseren Projekten werden in dieser Phase z.B. Architekturwettbewerbe initiiert.
  3. Projektierung: Nun geht es ins Detail; es wird ein Bauprojekt/Vorprojekt erstellt und das Bewilligungsverfahren wird eingeleitet.
  4. Submission: Das Projekt wird öffentlich ausgeschrieben und die Aufträge werden an die einzelnen Handwerker verteilt.
  5. Realisierung: Die Ausführung wird anhand des Projektes gestartet. Nach dem Bau kommt es zur Inbetriebnahme.
  6. Bewirtschaftung: Sobald das Objekt im Betrieb ist, benötigt es eine fachgemässe Bewirtschaftung für den täglichen Betrieb sowie den Erhalt/Instandhaltung 

Es ist zu beachten, dass die Möglichkeit das Projekt zu verändern, von Phase zu Phase stetig abnimmt. Auch der Einfluss auf Kostenfaktoren ist am Anfang in der Entwicklung noch relativ hoch – sobald es aber in die Realisation geht, gestaltet sich die Beeinflussung schwierig und insbesondere im Betrieb nach der Realisierung entstehen Eigentümer oft unvorhersehbare Kosten bei der Instandhaltung. 

Wie Sie ein Nutzungskonzept einsetzen können

Bei den Phasen der strategischen Planung bis zur Projektierung muss man sich zudem Gedanken über die Nutzungskonzeption machen. Diese beschäftigt sich, wie im Tipp 1 bereits angetönt, mit der Frage nach dem Ziel und der zukünftigen Nutzung Ihrer Immobilie. In der Praxis wird dabei oft die SWOT-Methode eingesetzt. Somit können Sie sich zum Beispiel die Rolle des Standort und des aktuellen Markts genauer analysieren und sich so eine solide strategische Grundlage für Ihr Immobilienprojekt schaffen.

Hier ein Beispiel zu eben dieser Methode, bei welchem wir den Bau eines Einfamilienhauses vereinfacht darstellen:

Standort (Mikrolage)

Markt

Strengths
(Stärken)

Weaknesses
(Schwächen)

Opportunities
(Chancen)
Threats
(Risiken)
  • Verkehrs-anbindung
  • Entfernung
    zum Zentrum
  • Entfernung zu
    Schulen
  • Verkehrs-immissionen
  • Schattenwurf
    von anderen Gebäuden
  • Eher kleine
    Parzelle
  • Hohe Nachfrage
    nach Wohn-

    eigentum in dieser Gemeinde
  • Starkes Bauwachstum
    in der Gemeinde
  • Hohe Preise 


Wenn Sie nebst den generellen Schwächen und Stärken auch ein besseres Bild über den Wert Ihrer bestehenden oder neuen Immobilie machen möchten, empfehlen wir stets eine hedonische Immobilienbewertung, welche basierend auf rund 70 verschiedenen Kriterien den aktuellen Marktpreis berechnet. Hier können Sie einfach, kostenlos und schnell eine Bewertung vornehmen.

Ich hoffe, dass Ihnen diese Zusammenfassung aus meiner Weiterbildung bei der Planung Ihrer Sanierung oder Errichtung Ihres Traumhauses hilft und freue mich über Ihre Rückmeldung im Kommentar oder per E-Mail.

 

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