Lohnt sich eine Solaranlage für meine Liegenschaft?

Bei Solaranlagen unterscheidet man im Wesentlich zwischen Solarwärme- und Solarstrom-Anlagen. Beide Anlagen eignen sich sowohl für Ein- und Mehrfamilienhäuser, sowie auch für grössere Flächen wie z.B. bei Büro- und Industriegebäuden, Spitälern oder Schulen.

Im Normalfall sind Photovoltaikanlagen sogenannt netzgekoppelte Systeme, welche an das vorhandene Stromnetz angeschlossen werden. Somit kann ungenutzter Solarstrom ans Netz abgeben werden, wenn auch zu eher unattraktiven Preisen. Wenn zusätzlich Strom benötigt wird, kann dieser wiederum wie bei konventionellen Installationen zum üblichen Stromtarif Ihres Stromanbieter aus dem Netz bezogen werden. 

Diese Vorteile haben Eigenheimbesitzer, welche eine Photovoltaikanlage installieren:

Vorteil 1: Reduzierte Abhängigkeit von Stromlieferanten

Sie benötigen keine riesige Solaranlage um so viel Strom zu produzieren, wie Sie über das Jahr verbrauchen. Mit einer Fläche von rund 20– 25 m2 kann eine durchschnittliche vierköpfige Familie bereits ihren Jahresverbrauch decken.

Wenn Sie Ihren Solarstrom in Kombination mit einem Wärmepumpenboiler nutzen, können Sie zusätzlich auch rund die Hälfte des Warmwasserbedarfs Ihrer Familie decken.

Vorteil 2: Strom produzieren, wenn am meisten verwendet wird

Solaranlagen haben ein gutes Timing, da sie tagsüber und insbesondere am Mittag Strom produzieren. Genau also zu dem Zeitpunkt, in dem auch viel Strom von den Schweizer:Innen verbraucht wird. 

Vorteil 3: Herstellung von Solaranlagen wird nachhaltiger

Die Panels können heute mit einem enorm kleinen ökologischen Fussabdruck hergestellt werden. Sie bestehen vor allem aus reichlich verfügbaren Ressourcen wie Silizium, Glas, Aluminium, Kunststoff und kleine Metallmengen wie Silber und Kupfer. Der Anteil an begrenzten Ressourcen kann nach dem Lebensende der Anlage nach 30-40 Jahren vollständig rezykliert werden. Somit ist eine Stromversorgung mit Solarenergie auf ewige Zeiten möglich. In Bezug auf die Energiespeicher resp. Solarbatterien in Form der in der Schweiz oft verwendeten Lithium-Ionen-Batterien gilt dies allerdings nicht. Diese basieren auf seltenen Rohstoffen wie Lithium und Kobalt. Durch die rasante Entwicklung bei Elektrofahrzeugen und die verstärkten Anforderungen an die Rezyklierbarkeit der Batterien, verbessert sich hier aber der ökologische Fussabdruck stetig.

Vorteil 4: Sie können Förderbeiträge geltend machen

Der Bund hat für das Jahr 2022 ein Budget von 450 Millionen Franken für die kleine Einmalvergütung (KLEIV) von Photovoltaikanlagen gesprochen. Somit erhalten Sie vom Bund bis zu 30% der Kosten für Ihre Solaranlage zurückerstattet. Bei Pronovo können Sie für Anlagen bis 100 kWp die KLEIV berechnen und beantragen. Der Bund hat aufgrund der immer noch sinkenden Preise die Förderbeiträge im Vergleich zum Vorjahr leicht gesenkt.

Vorteil 5: Sie können die Investition in fast allen Kantonen von den Steuern abziehen

Mit Ausnahme der Kantone Luzern und Graubünden können Sie die Investitionskosten für Ihre Solaranlage überall in der Schweiz von Ihren Steuern abziehen.

Vorteil 6: Die Preisentwicklung ist auf Ihrer Seite

In den letzten 10 Jahren sind die Preise für Solarlösungen konstant gesunken und werden dies voraussichtlich auch in Zukunft tun. Insbesondere bei den Solarbatterien wird international damit gerechnet, dass die Preise bis 2030 um rund 40% fallen werden. 

Grundsätzlich ist die Installation einer Solaranlage nicht schwierig und wird zurzeit in vielen Gemeinden mit Förderbeiträgen und meistenorts mit umfassenden Beratungsleistungen unterstützt. 

Tipp 1: Ermitteln Sie Ihren Stromverbrauch

Um die optimale Solarlösung zu finden ist es in einem ersten Schritt wichtig herauszufinden, wie viel Strom und für welche Zwecke Sie und die Bewohner Ihres Hauses Strom benötigen.

Ermitteln Sie also unbedingt, wann Sie wie viel Strom verwenden. Achten Sie dabei auf saisonale Schwankungen und grosse Verbräuche wie zum Beispiel von einer Elektroauto-Ladestation, Sauna oder Wärmepumpe.

Tipp 2: Ermitteln Sie das Potenzial für eine Solaranlage

Bevor Sie einen Solarrechner verwenden, sollten Sie sich ganz generell über Ihre Möglichkeiten und das damit verbundene Potenzial informieren. So sind beispielsweise nicht nur Dächer für die Installation einer Solaranalage geeignet, sondern auch die Fassaden. Egal wo Sie Ihre Solarpanels installieren, folgende Standortfaktoren sind entscheidend: Zur Berechnung der effektiven Sonnenstunden ist nicht nur die Ausrichtung Ihres Hauses wichtig, sondern auch die Umgebung. Somit kann es sein, dass ein höheres Nachbargebäude oder ein naher Baum oft Schatten wirft und so die Sonneneinstrahlung reduziert. Somit ist also nicht zwingend immer die grösste Fläche, der am besten geeignete Standort für Ihre Solaranlage. Eine Fachperson kann die Situation vor einer Realisierung weiter abklären.

Tipp 3: Nutzen Sie Rechner um Investitionskosten die Amortisation zu berechnen

Nutzen Sie Solar- und Energierechner, um sich ein möglichst gutes Bild darüber zu verschaffen, mit welchem Ertrag (Strom) Sie rechnen können, wie viel Sie investieren müssten, und wann sich diese Investition auszahlt.

Dabei lohnt sich ein ganzheitlicher Ansatz, bei dem Sie nicht nur die Kosten und langfristigen Ersparnisse einer Solaranlage prüfen, sondern das gesamte Energiepotential Ihrer Immobilie analysieren.

So erstellt zum Beispiel myEnergyGuide, der jüngste Energierechner der Schweiz, mithilfe zahlreicher Geo-Informations-Daten und anerkannter Planungsregeln einen «Digitalen Zwilling» Ihres Hauses und ermittelt die Energie-Massnahmen mit dem besten Kosten-Nutzen-Verhältnis.

Nutzen Sie jetzt den myEnergyGuide und finden Sie heraus, ob sich ein Solarpanel, oder eine andere Lösung für Sie rechnet. Wenn Sie sich bereits für eine Solaranlage entschieden haben und Sie Ihr Projekt planen möchten, empfehlen wir den offiziellen Solarrechner des Bundes.