Die Corona-Krise war in den vergangenen Wochen das dominierende Thema in der Schweizer Wirtschaft und Gesellschaft. Bereits vor einem Monat haben wir in einem Beitrag die sechs häufigsten Fragen und Antworten im Zusammenhang mit der Pandemie beantwortet. Heute möchten wir unsere Fragen nochmals aufgreifen und sie einem Realitätscheck unterziehen.
1. Frage: Wurden und werden weiterhin Beratungsgespräche bezüglich Immobilienverkauf durchgeführt?
So haben wir diese Frage vor einem Monat beantwortet:
«Unsere Kundengespräche oder Beratungen führen wir - wie schon vor der Krise - per Telefon oder Videochat durch und können uns so ohne gesundheitliche Bedenken jederzeit mit unseren Kunden austauschen.»
In den vergangenen vier Wochen haben wir unsere Beratungsgespräche mit potenziellen Immobilienverkäufern wie geplant digital durchgeführt. Insbesondere auf dem vorläufigen Höhepunkt der Krise, wurden Angebot und Nachfrage gedämpft. Nichts desto trotz, haben wir auch in den vergangenen Wochen zahlreiche Beratungsgespräche geführt und Neukunden gewonnen.
2. Frage: Wurden und werden weiterhin Besichtigungstermine durchgeführt?
So haben wir diese Frage vor einem Monat beantwortet:
«Physische Termine werden derzeit auf ein Minimum reduziert. Nach Absprache mit den Parteien und unter Einhaltung der nötigen Sicherheitsmassnahmen (Social Distancing) sind Einzelbesichtigungen vor Ort jedoch weiterhin möglich. Zudem bieten wir bei sämtlichen Immobilien virtuelle Rundgänge an, womit eine erste Besichtigung von Zuhause aus möglich ist.»
Entgegen sämtlichen Erwartungen, haben wir in den vergangenen Wochen eine weiterhin starke Nachfrage von Kaufinteressenten verzeichnet. Bei der Qualifikation der Interessenten haben die virtuellen Rundgänge einen sehr wichtigen Beitrag geleistet. Sämtliche Einzelbesichtigungen vor Ort haben wir unter Einhaltung der notwendigen Sicherheitsmassnahmen durchgeführt.
3. Frage: Wurden und werden weiterhin Beurkundungen durchgeführt?
So haben wir diese Frage vor einem Monat beantwortet:
«Die zuständigen Ämter und Notariate sind weiterhin geöffnet. Die Kaufverträge werden telefonisch im Detail besprochen und die öffentliche Beurkundung kann - mit den entsprechenden Vollmachten - auch ohne persönliche Anwesenheit der Parteien durchgeführt werden.»
Das geplante Vorgehen konnte in den vergangenen vier Wochen problemlos durchgeführt werden. Wir haben Beurkundungen teilweise ganz ohne Anwesenheit von Käufer und Verkäuferschaft oder unter Berücksichtigung der notwendigen Sicherheitsmassnahmen durchgeführt. Erfreulicherweise wurden keine Beurkundungen abgesagt oder Reservationen zurückgezogen. Im Gegenteil: Aus durchgeführten Besichtigungen während der Krise sind bereits wieder Reservationen und Beurkundungen resultiert.
4. Frage: Wie entwickeln sich die Hypothekarzinsen?
So haben wir diese Frage vor einem Monat beantwortet:
«Die Hypothekarzinsen sind im Zuge der Krise angestiegen, befinden sich aber weiterhin auf einem sehr tiefen Niveau. Wie sich die Hypothekarzinsen weiterentwickeln, hängt von verschiedenen Faktoren ab - beispielsweise der Dauer der Krise, dem Umfang der staatlichen Unterstützungsmassnahmen und der damit verbundenen Inflation. Im Moment zeichnet sich noch kein starkes Ansteigen der Zinsen ab.»
Die vor vier Wochen getroffenen Aussagen haben sich bisher bestätigt - die Zinsen dürften weiterhin historisch tief bleiben und die Nachfrage nach Wohneigentum stützen. Mehr Informationen dazu finden Sie in der weiter unten verlinkten Hypothekarzinsprognose der Credit Suisse.
5. Frage: Wie entwickeln sich die Immobilienpreise?
So haben wir diese Frage vor einem Monat beantwortet:
«Der Einfluss auf die verschiedenen Segmente im Immobilienmarkt ist sehr unterschiedlich. Bei gewerblichen Immobilien (beispielsweise Büro und Retail) dürfte es zu einem Preisrückgang kommen. Das Segment “Wohneigentum” dürfte die Krise gemäss der Meinung von zahlreichen Experten hingegen gut überstehen. Einzig im Luxussegment wird ein stärkerer Preisrückgang erwartet.»
Auch hier haben sich die getroffenen Aussagen bestätigt. Wir begrenzen uns beim Update auf das Segment vom Wohneigentum: Trotz kurzfristig negativem Einfluss auf Angebot und Nachfrage erwarten wir keine grossen Preisrückgänge. Die Zürcher Kantonalbank (unten verlinkt) erwähnt, dass die Nachfrage nach Wohneigentum auf lange Sicht sogar zunehmen könnte, da die Wohnqualität im Zuge der durchlebten Quarantäne noch stärker in den Fokus rücken könnte.
6. Frage: Wie entwickelt sich die Vermarktungsdauer?
So haben wir diese Frage vor einem Monat beantwortet:
«In den kommenden Monaten ist mit einer längeren Vermarktungsdauer zu rechnen, da sowohl Käufer als auch Verkäufer zurückhaltend sind. Allgemein gehen wir zum jetztigen Zeitpunkt davon aus, dass die Unsicherheiten am Markt für Wohneigentum kurzfristig sind und sich in einigen Monaten legen werden.»
Die Auswirkungen der Krise haben in den vergangenen Wochen vereinzelt tatsächlich zu einigen Verzögerungen geführt. Wir gehen jedoch weiterhin davon aus, dass sich die Lage zeitnah normalisert.